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14. Februar 2022Zwei Vredener Unternehmen starten Gemeinschaftsprojekt zur Digitalisierung des Alltags in Vreden.
Die Digitalisierung schreitet weltweit voran, längst schon sind elektronische und smarte Geräte aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vieles wurde inzwischen schon vereinfacht und automatisiert, um neue Möglichkeiten zu schaffen und tägliche Aufgaben zu erleichtern. Die beiden Vredener Unternehmen epcan und Datacake haben sich zu diesem Zweck zusammengeschlossen, um ein stadtweites LoraWan Netzwerk zu errichten und kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Was ist ein LoraWan Netzwerk?
LoraWan steht für „Low Power Wide Area Network“ und ist damit ein Niedrigenergieweitverkehrnetzwerk, also eine Technologie, die mit geringem Energieeinsatz über große Reichweiten Daten versenden und empfangen kann. Es können kleine Datenpakete übertragen werden, beispielsweise Informationen über den aktuellen Status, nicht aber ganze Fotos oder Videos. Die Übertragung findet hierbei stark verschlüsselt statt, so können keine Daten von Dritten abgegriffen werden.
Wofür braucht man so ein Netzwerk?
Das Netzwerk eignet sich hervorragend für viele typische IoT (Internet of Things) Anwendungen, bei denen gewöhnliche Alltagsgegenstände mit dem Internet verbunden werden, um sie smart zu machen. Im Alltag einer Stadt könnte ein smarter Mülleimer beispielsweise selbstständig melden, dass er voll ist und von der Stadt geleert werden muss. Parkplätze könnten angeben, wie viele freie Plätze sie noch haben und Wettersensoren könnten aktuelle Wetterdaten zu verschiedenen Stadtteilen zur Verfügung stellen. So können viele Kleinigkeiten automatisiert werden, es sind vor allem Komfortfunktionen, die IoT mit sich bringt.
Die Firma epcan ist hierbei vor allem als Provider und Infrastrukturanbieter tätig, während die Firma Datacake als IOT Spezialist den Betrieb des Gateways und die Plattform anbietet, die den Bürgern zur Verfügung gestellt wird. Mit freundlicher Unterstützung des Kirchenvorstandes und der Kirchengemeinde Vreden konnte hierfür Anfang des Jahres ein entsprechendes LoraWan Gateway auf dem Vredener Kirchturm in 56 Metern Höhe installiert werden.
Ziel ist es eine technische Möglichkeit zur privaten und gewerblichen Nutzung von IoT Anwendungen in Vreden zu ermöglichen. Diese können nun ohne großen Aufwand und Vorkenntnisse genutzt werden. Es soll auch die Experimentierfreudigkeit angeregt werden, sodass neue Möglichkeiten ausprobiert und erprobt werden können. Große IT-Kenntnisse, z.B. für den Einsatz eigener Sensoren, sind nicht notwendig, dafür sorgt die sogenannte „Low-Code-Plattform“ von Datacake.
Wo ist der Unterschied zum klassischen Mobilfunk?
Bei den Möglichkeiten, die LoraWan bietet kommt häufig die Frage auf, ob man dies nicht auch über den klassischen Mobilfunk-Standard lösen könnte, der schon jetzt flächendeckend zur Verfügung steht. Theoretisch ist dies auch möglich, bringt aber einige Nachteile mit sich, weshalb für einfache Übertragungen, wie sie bei IoT Anwendungen häufig der Fall sind, die LoraWan Technologie sinnvoller ist. Ein großer Vorteil sind die sehr niedrigen Frequenzbereiche, die LoraWan nutzt. Hierdurch können im Vergleich zum klassischen Mobilfunk zwar nur geringe Datenmengen übertragen werden, es wird allerdings ein viel größerer Bereich abgedeckt, da ein einzelnes Gateway eine viel höhere Reichweite hat. Durch die hohe Reichweite und dank des geringeren Stromverbrauchs sind die Unterhaltskosten der LoraWan Technologie sehr gering. Aber auch bei den Endgeräten entstehen aufgrund des geringeren Stromverbrauchs mehr Möglichkeiten. So können einzelne Sensoren gut und gerne 10 Jahre mit einer einzigen Batterie laufen und müssen nicht ständig ausgetauscht oder ans Stromnetz geschlossen werden.
Die Stadt Vreden setzt im Rahmen eines KAAW Projektes bereits jetzt auf smarte Sensoren. Im Vredener Bistro „Alfreds & Emils“ überwacht man mithilfe der LoraWan Technologie die Luftqualität in einzelnen Bereichen des Bistros. Man erhofft sich, auch andere Anwender von der Zukunftsweisenden Technologie überzeugen zu können.